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Der starke Anstieg des Aktienmarktes von Sabadell erhöht den Druck auf BBVA, sein Angebot zu verbessern.

Der starke Anstieg des Aktienmarktes von Sabadell erhöht den Druck auf BBVA, sein Angebot zu verbessern.

Die Sabadell-Aktie beendete den Handel gestern mit einem deutlichen Plus von 5,22 % gegenüber der BBVA-Aktie. Der Kursanstieg durchbricht die Korrelation, die beide Kurse in den letzten Monaten kaum aufrechterhalten hatten, und erhöht den Druck auf die übernehmende Bank. Während der Sabadell-Aktienkurs lange Zeit rund 6 % über dem impliziten Wert des Übernahmeangebots lag, erreichte die Differenz gestern 10 %. Analysten zufolge deutet dies darauf hin, dass BBVA ihr Angebot erhöhen muss, um erfolgreich zu sein.

Der Kursanstieg von Sabadell nach dem TSB-Verkaufsvertrag erhöht die Kapitalisierung der Bank auf 15,05 Milliarden Euro und den Aktienkurs auf 2,84 Euro. Dies entspricht nun 4,59 BBVA-Aktien, die gestern ebenfalls an der Börse stiegen, allerdings deutlich weniger stark, nämlich um 1,44 Prozent. Der vorgeschlagene Tausch sieht einen Tausch von einer BBVA-Aktie für je 5,35 Sabadell-Aktien plus 0,7 Cent vor. Für Sabadell-Aktionäre ist er nun ungünstiger.

Analysten sind der Ansicht, dass BBVA noch weiter gehen muss, und warnen, dass Sabadell an Wachstumspotenzial verliert.

„Wenn BBVA mit dem Übernahmeangebot erfolgreich sein und mehr als 50 Prozent an Sabadell erwerben will, muss sie ihr Angebot verbessern“, sagt Nuria Álvarez, Analystin bei Renta 4. Sie stimmt zu, dass die Differenz 10 Prozent beträgt. „Würde ein Sabadell-Aktionär jetzt verkaufen, würde er diesen Prozentsatz im Verhältnis zum Angebot erhalten.“

Jefferies' Interpretation ist ähnlich. Der Verkauf von TSB ändere nichts an den Gründen für die Übernahme von Sabadell durch BBVA, da die britische Tochtergesellschaft kein strategischer Vorteil sei. Allerdings werde Sabadell zu den aktuellen Konditionen mit einem Abschlag von rund 10 Prozent bewertet, so dass abzuwarten bleibe, wie wettbewerbsfähig das Angebot von BBVA sei.

Sabadell scheint mit dem 3,1 Milliarden Euro schweren Verkauf von TSB an Santander Wert geschöpft zu haben, und der Markt will davon profitieren. Obwohl die geplante Sonderdividende erst Anfang 2026 fällig wird, ist sie sehr hoch und weckt enorme Erwartungen. Dies gilt, obwohl diese Veräußerung, wie Nuria Álvarez anmerkt, „Zweifel daran aufkommen lässt, worauf Sabadells zukünftiges Wachstum basieren wird“.

Ein Bericht von Bankinter bestätigt, dass das mittelfristige Gewinnpotenzial von Sabadell nun sinken wird. Dies bedeute jedoch nicht, dass die Aktionäre „weniger Interesse an dem Übernahmeangebot der BBVA zeigen werden“, da sie Anfang nächsten Jahres mit einer hohen Sonderdividende rechnen müssen.

Die katalanische Bank hat sich verpflichtet, in den kommenden Monaten 3,8 Milliarden Euro an ihre Aktionäre auszuschütten, darunter 2,5 Milliarden Euro aus dem Verkauf der TSB und weitere 1,3 Milliarden Euro aus ihren Finanzergebnissen. Sie wird ihren neuen Strategieplan am 24. Juli vorstellen, eine Woche bevor die BBVA ihre Halbjahresergebnisse bekannt gibt.

Einige Analysten gehen davon aus, dass das Übernahmeangebot um 27 Prozent steigen dürfte.

Von den gestern veröffentlichten Analysen zum Übernahmeangebot für Sabadell zeichnet Nicolas Marmurek von Square Global das komplizierteste Bild für BBVA. Laut Bloomberg müsse BBVA sein Angebot um 27 Prozent erhöhen, um den Gesamtwert von Sabadell zu erreichen. Er glaubt sogar, dass BBVA gezwungen wäre, eine neue Aktionärsversammlung einzuberufen, was den Prozess weiter verzögern würde.

Die Bank of America hingegen zeigte sich gestern etwas zurückhaltender. Analyst Antonio Reale wies in einem Bericht darauf hin, dass der Verkauf von TSB nicht im Widerspruch zur Strategie der BBVA stünde, deren Interesse an der Übernahme von Sabadell auf Spanien ausgerichtet sei. Er sieht jedoch auch Verbesserungspotenzial bei den Bedingungen des Übernahmeangebots.

BBVA betonte, das Angebot sei attraktiv und werde Wert für die Aktionäre schaffen. Die Bank gab diese Woche bekannt, dass sie das Übernahmeangebot weiterverfolgen werde, sobald die neuen Bedingungen der Regierung bekannt seien. Sie betonte außerdem, dass die Umrechnungskurse bei jeder Dividendenausschüttung von Sabadell angepasst würden, nicht jedoch bei angekündigten Dividenden.

Auch die Santander-Aktie erholt sich

Wenn ein börsennotiertes Unternehmen eine größere Übernahme tätigt, brechen die Aktienkurse typischerweise ein, zumindest zunächst. Dies war gestern bei Santander nicht der Fall, deren Aktien um 2,23 % auf eine Marktkapitalisierung von 105,91 Milliarden Euro stiegen. Analysten halten TSB für Santander für nicht günstig, sehen aber Potenzial für erhebliche Synergien. Die Bank selbst schätzt die Summe auf rund 400 Millionen Pfund. „Santander glaubt offensichtlich, erhebliche Kostensynergien erzielen zu können“, heißt es in einem Bericht von Jefferies. Die Einsparungen, mit denen die spanische Bank rechnet, entsprechen 13 % der Kosten des neuen Unternehmens bzw. 50 % der aktuellen Kosten von TSB. Santanders Argumentation ähnelt der von BBVA bei ihrem Übernahmeangebot für Sabadell: Die Integration technologischer Plattformen bietet enormes Synergiepotenzial. Analysten weisen darauf hin, dass diese technologischen Synergien heute deutlich größer sind als noch vor einigen Jahren.

lavanguardia

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