In der Nähe von Straßburg wird De Dietrichs Sozialplan durch die politischen Spannungen um den RN-Abgeordneten erschwert

Die Sonne kündigt Mittag an. Vor dem BDR Thermea-Werk in Mertzwiller (Bas-Rhin), 50 Kilometer von Straßburg entfernt, machen die Mitarbeiter in kleinen Gruppen Pause. Manche setzen sich auf Bänke vor dem Parkplatz und essen im Schatten einiger Bäume zu Mittag. Andere gehen in die Cafeteria, ein langes, einstöckiges Rechteck, das an das Gelände angrenzt. Die Gesichter sind verschlossen, die Blicke abgewandt. Keine Lust zu reden. „Warum auch nicht“, räumt Maxime ein. Der 26-Jährige ist seit vier Jahren im Unternehmen tätig, und in seiner Stimme schwingt eine gehörige Portion Bitterkeit mit. Ende Mai kündigte das Management des auf die Produktion von Wärmepumpen spezialisierten Unternehmens die Verlagerung seiner Produktion in die Türkei und die Slowakei bis 2027 an. Der Mutterkonzern, der weltweit 7.000 Mitarbeiter beschäftigt, kündigte zudem den Abbau von 370 Stellen an, davon 320 allein am historischen Standort im Elsass mit knapp 800 Beschäftigten. „Wir haben das Spiel mitgespielt“, reagiert Maxime und verweist auf die Zugeständnisse der Mitarbeiter: Prämien wurden verschoben, Samstags gearbeitet, Urlaubsansprüche ausgeschöpft, Überstunden bezahlt und die Maschinen auf Hochtouren liefen. Neben Maxime ist Alexis angewidert: „Das hing über dem Management.“ Der 30-Jährige, der seit drei Jahren bei De Dietrich beschäftigt ist, witzelt: „Die De Dietrich-Gruppe macht Gewinn, aber hier offenbar nicht.“
Von „BDR Thermea“, dem Namen, den die Gruppe nach der Fusion vor sechzehn Jahren erhielt, ist hier keine Rede.
Libération