Jagd: Brigitte Bardot schickt Emmanuel Macron ein Hörgerät, um sich Gehör zu verschaffen

„Ich ziehe in den Krieg. Ich will die Abschaffung der Jagd mit Hunden. Sie ist ein Horror (...). Die französische Regierung muss mir nach 50 Jahren unbeantworteter Forderungen unbedingt zumindest diesen Sieg anbieten“, sagte der ehemalige Filmstar in einem Interview mit BFMTV, von dem ein Auszug am Montagmorgen ausgestrahlt wurde.

Brigitte Bardot hatte elf Jahre lang nicht vor der Kamera gesprochen und sich vor über 50 Jahren vom Kino verabschiedet.

Die alte Legende des französischen Kinos erzählt von ihrer Idee, politischen Führern Hörgeräte zu schicken. „Die Brigitte Bardot Stiftung bietet Ihnen die Möglichkeit, ihre Anliegen zu hören“, heißt es auf der Schachtel.

„Wir müssen die Lacher auf meine Seite ziehen“, verteidigte Brigitte Bardot, deren Interview aus ihrem Haus in Saint-Tropez im Département Var am Montag um 21 Uhr in voller Länge ausgestrahlt wird. Die Frau, die im Herbst gerade ihren 90. Geburtstag gefeiert hat, sagt, dies sei ihr „letzter Kampf“.

„Wir sind ein Bataillon enttäuschter Menschen.“

Bei der Jagd mit Hunden, einer Praxis, die einst die Könige Frankreichs pflegten, jagt eine Meute Hunde ein wildes Tier. In Frankreich gibt es rund 10.000 Anhänger dieser Bewegung, die eine über 600 Jahre alte Tradition verteidigen.

In einem offenen Brief an den Präsidenten, Regierungschef François Bayrou und die Parlamentarier, der der AFP zugesandt wurde, prangert sie eine „grausame und unmenschliche Praxis“ an und erinnert daran, dass Frankreich „(zusammen mit Irland) das letzte europäische Land ist, das diese Praxis noch immer zulässt“.

„Es ist nie zu spät, das Richtige zu tun“, sagte sie erneut und wandte sich damit an das Staatsoberhaupt, das sie 2018 kennengelernt hatte und dem sie vorwarf , „nichts getan“ zu haben, um die „Hippophagie“ (den Verzehr von Pferdefleisch) abzuschaffen , wie sie es ebenfalls seit langem fordert.

Seit 2018 habe sie keinen Kontakt mehr zu Präsident Macron gehabt und sei enttäuscht, sagt sie. „Es geht nicht nur mir so. Wir sind ein Bataillon enttäuschter Menschen.“

Vor zwei Jahren schickte sie ihm einen Brief, in dem sie ihn für seine Untätigkeit gegen Tierleid „tadelte“ .