Ein weiterer Schlag für WhatsApp: Consob geht gegen den 300-%-Rückgabebetrug vor.

Wer träumt nicht von einer 300-prozentigen Rendite? WhatsApp kursiert ein dreistelliges Angebot. Doch es ist Betrug. Das ist ein weiterer Schlag für den italienischen WhatsApp-Eigentümer Meta, der gestern bereits wegen unerwünschter künstlicher Intelligenz in der App im Mittelpunkt eines Kartellverfahrens stand. Nun greift die Börsenaufsicht ein, um dem „300-Prozent-Betrug“ ein Ende zu setzen.
Und in diesem jüngsten von Consob hervorgehobenen Fall sind drei Unternehmen beteiligt: Meta, Google und Apple.
Die Behörde berichtet, dass sogenannte Broker per WhatsApp sagenhafte Renditen von bis zu 300 Prozent versprachen. Man müsse lediglich die CapFirst-App aus dem Google Play Store oder CapOne aus dem Apple Store auf sein Smartphone laden, ein Handelskonto eröffnen und schon könne man in die fantastische Welt der einfachen dreistelligen Gewinne einsteigen.
Es schien ein Traum zu sein, doch in Wirklichkeit war es ein Betrug. Um dies zu verhindern, ordnete die Consob die Einstellung der missbräuchlichen Finanzvermittlungsaktivitäten an und forderte Google und Apple auf, die Apps aus ihren jeweiligen Stores zu entfernen.
Gleichzeitig hat die Behörde eine neue Warnung an Anleger herausgegeben, die auf die Risiken von Anlageangeboten hinweist, die in WhatsApp-Gruppen und -Chats kursieren. Die vorherige Warnung vom vergangenen November bezog sich auf Betrügereien, bei denen bekannte internationale Finanzunternehmen wie Morgan Stanley und Blackrock als Köder dienten und angebliche Anlagemöglichkeiten über WhatsApp beworben wurden, die in Wirklichkeit nichts weiter als eine Falle waren.
Was den jüngsten Vorfall betrifft, griff die Consob in einen Fall ein, der inhaltlich ähnlich, formal jedoch anders war. Sie blockierte missbräuchliche Anlageangebote, die über WhatsApp von selbsternannten Finanzexperten verbreitet wurden, die vermutlich unter Decknamen agierten und behaupteten, von der Consob selbst autorisiert worden zu sein.
Der Rekonstruktion der Behörde zufolge bestand der Betrug darin, Sparern astronomische Renditen, sogar im dreistelligen Bereich, zu versprechen. Diese sollten sie erzielen, indem sie den Anweisungen selbsternannter Experten per WhatsApp folgten und über zwei Apps, die im Google Play Store und im Apple Store erhältlich waren – CapFirst (für Android) und CapOne (für iOS) –, auf ihre Smartphones heruntergeladen werden konnten. Über die Apps und nach der Eröffnung eines angeblichen Handelskontos wurden die Opfer dazu verleitet, (vorgetäuschte) Handels- und Anlageaktivitäten in Aktien und Aktienindizes durchzuführen, die sich später als gefälscht herausstellten, wodurch die unglücklichen Opfer ihr gesamtes investiertes Geld verloren.
Angesichts dieser jüngsten Vorfälle warnt Consob die Anleger erneut, äußerste Vorsicht walten zu lassen und fundierte Anlageentscheidungen zu treffen. Dabei sollten sie sich an die gesunden Menschenverstandsstandards halten, die für den Schutz ihrer Ersparnisse unerlässlich sind. Dazu gehört zunächst die Überprüfung, ob der Betreiber, in den sie investieren, autorisiert ist.
ansa