73 Prozent der Spanier halten Trump für eine Bedrohung der Demokratie.

Donald Trump ist in den Augen der spanischen Bevölkerung zu einem toxischen politischen Partner geworden. Nicht weniger als 80 Prozent der von Ipsos Befragten missbilligen seine Arbeit, und nur 12 Prozent befürworten sie. Das Ausmaß der Ablehnung der Politik des US-Präsidenten erstreckt sich sogar auf die Vox-Wähler: Bis zu 40 Prozent von ihnen missbilligen sein Handeln.
Unter den übrigen Wählern herrscht hinsichtlich des Ausmaßes der Ablehnung ein beispielloser Konsens. Es liegt nicht nur daran, dass mehr als 90 Prozent der PSOE- und Sumar-Wähler Trumps Regierungsführung missbilligen. Auch fast 80 Prozent der Wähler der Popular Party missbilligen die Politik des Mieters im Weißen Haus. Angesichts dieser Daten dürfte es nicht überraschen, dass prominente politische Führungspersönlichkeiten auf Distanz zum amerikanischen Präsidenten gehen.
Mehr als 50 % halten China für einen „zuverlässigeren Handelspartner“ als die Vereinigten Staaten.Und die Wahrnehmung verbessert sich nicht, wenn man ins Detail geht. Wird beispielsweise die demokratische Glaubwürdigkeit von Donald Trump bewertet, ist das Ergebnis verheerend: 73 Prozent der Spanier halten den amerikanischen Präsidenten für eine Bedrohung für die Demokratie. Wieder einmal herrscht zwischen der Linken und der Mitte-Rechts-Partei ein beispielloser Konsens. Natürlich ist die Wahrnehmung unter den PSOE- und Sumar-Wählern ausgeprägter, denn 90 Prozent von ihnen halten Trump für eine Gefahr für das demokratische System. Diese Auffassung wird allerdings auch von fast 70 Prozent der Wähler geteilt.
Nur unter den Wählern der extremen Rechten sinkt dieser Anteil auf 29 Prozent, während 61 Prozent von ihnen in der Politik des amerikanischen Präsidenten keine Bedrohung wahrnehmen; eine ebenso vorhersehbare wie vorwarnende Meinung. Das Problem ist, dass auch fast 30 Prozent der unter 34-Jährigen und 35 Prozent derjenigen, die ein „völlig unzureichendes“ Einkommen angeben, kein Risiko in den Maßnahmen des Mannes sehen, der seine wegen des gewaltsamen Sturms auf das Kapitol verurteilten Anhänger begnadigte, um den Wahlsieger an der Amtseinführung zu hindern.
Andererseits kommt die weitverbreitete Ablehnung der Zollpolitik des US-Präsidenten auch in einigen Positionen zum Ausdruck, die allerdings auf gemischte Zustimmung stoßen. Tatsächlich beeinflusst die parteipolitische Polarisierung die Beurteilung der Reaktion der Europäischen Union oder Spaniens auf Trumps Handelspolitik. In dieser Hinsicht ist die öffentliche Meinung in Spanien gespalten: Mehr als 45 Prozent befürworten die Maßnahmen der EU und der spanischen Regierung als Reaktion auf Trumps Ankündigung, die Zölle auf importierte europäische Produkte zu erhöhen. Aber 43 % scheitern.
70 % der Spanier sagen, sie werden mehr europäische und weniger amerikanische Produkte kaufen.Die Erklärung? Die Hälfte der PP-Wähler und zwei Drittel der Vox-Wähler missbilligen die europäische Reaktion, und im Falle der Maßnahmen Spaniens liegt die Ablehnungsrate unter den Wählern des rechten und rechtsextremen Spektrums bei weit über 60 Prozent. Der Konsens wird jedoch wiederhergestellt, wenn die Reaktion der Bürger auf die US-Handelspolitik zur Sprache kommt. Dort sagen 71 Prozent der Spanier, sie würden „mehr europäische Produkte und weniger amerikanische“ kaufen, ein Trend, den sogar die Hälfte der Vox-Wähler teilt.
Und schließlich kollidiert die Wahrnehmung Chinas als verlässlicherer Handelspartner als die USA erneut mit ideologischen Differenzen: 52 Prozent teilen diese Wahrnehmung, doch unter konservativen Wählern liegt die Zustimmung deutlich unter 40 Prozent.
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