Nach einer Governance-Krise erwartet Vivara einen Aktienanstieg von 33 % im Jahr 2025

Vivara verzeichnete im Jahr 2024 ein Wachstum, bis ein CEO-Wechsel am Markt für Aufsehen sorgte. Im März desselben Jahres gab das Unternehmen die Rückkehr seines Gründers und größten Anteilseigners Nelson Kaufman als neuen CEO bekannt. Kaufman löste seinen Neffen Paulo Kruglensky ab, was einen potenziellen Interessenkonflikt entstehen ließ.
Das Unternehmen, das auf dem Finanzmarkt als „Nelson Day“ bekannt ist, verlor am Tag der Veröffentlichung der wesentlichen Tatsache 1,5 Milliarden Real an Marktwert. Das Unternehmen verzeichnete an einem einzigen Tag einen Rückgang von 9 %. Die Botschaft des Marktes war so eindringlich, dass Kaufman wenige Tage später zurücktrat und Otavio Lyra den Platz freimachte.
Auf Anfragen zur Stellungnahme zu seiner Entwicklung schweigt sich Vivara aus und kann sich erst mit der Veröffentlichung des Finanzberichts für das zweite Quartal äußern, die für den 7. August erwartet wird.
Plötzliche Rückkehr mit alten IdeenVon IstoÉ Dinheiro befragte Marktquellen gaben an, dass Kaufmans Rückkehr an die Spitze des Unternehmens für „schlechte Laune“ am Markt gesorgt habe, da der Firmengründer und größte Anteilseigner jahrelang von Vivara abwesend gewesen sei und plötzlich mit „veralteten Managementideen“ zurückgekehrt sei.
Monate später, nach Lyras Weggang, übernahm Ícaro Botelho die Leitung, doch der Verdacht blieb bestehen, da in den sozialen Medien Berichte über den Weggang zahlreicher Direktoren auftauchten, die das Arbeitsumfeld des Unternehmens kritisierten.
Familienführung gibt Anlass zu ZweifelnEin weiterer Punkt, der am Markt Fragen aufwirft, ist der familiengeführte Führungsstil des Unternehmens. Analystin Carol Sanchez von Levante Inside Capital erklärte, die damalige Abwertung sei darauf zurückzuführen, dass Vivara trotz seiner Börsennotierung ein Unternehmen sei, bei dem die Familie immer noch erhebliche Macht habe, was letztlich das Misstrauen der Märkte schüre.
„Veränderungen dieser Größenordnung, wie beispielsweise ein CEO-Wechsel, führen letztlich zu Unsicherheit und Volatilität. Vivara kann als Familienunternehmen betrachtet werden, bei dem die Familie überwiegend das Sagen hat, was die Risikowahrnehmung bei Führungswechseln erhöhen kann“, erklärte er.
Unternehmen verzeichnete 2024 RekordwachstumDas Unternehmen schloss das Jahr 2024 mit einem Gewinn von 653 Millionen R$ ab, was einer Steigerung von 71,4 % gegenüber 2023 entspricht. Darüber hinaus verzeichnete es einen Bruttoumsatz abzüglich Erträge von über 3,3 Milliarden R$, was einer Steigerung von 17,3 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht, und ein bereinigtes EBITDA von 657,5 Millionen R$, dem höchsten jemals verzeichneten Wert, was einer Steigerung von 37,1 % gegenüber 2023 entspricht.
Vivara eröffnete im Jahr 2024 mehr als 70 Geschäfte, darunter Vivara, Life und Quiosques, und beendete das Jahr mit 456 Geschäften in Brasilien und einem Geschäft in Panama.
Auch die Aktien des Unternehmens erholen sich: Im Jahr 2025 stieg der Aktienkurs um 33,16 %, verglichen mit 11,43 % bei Ibovespa.
Veränderungen in der GeschäftsleitungAm 18. Juli gab Vivara in einem Material Fact einen weiteren Wechsel in der Unternehmensführung bekannt. Aus gesundheitlichen Gründen wird Nelson Kaufman als Vorstandsvorsitzender zurücktreten und durch seine Tochter Marina ersetzt werden. Auch Paulo Kruglensky wird nach seinem Rücktritt als CEO im Jahr 2024 in den Vorstand zurückkehren. Das Unternehmen erklärte jedoch, dass es keinen weiteren Wechsel im CEO-Posten geben wird.
„Ich sehe das positiv. Kruglenskys Rückkehr bringt mehr Stabilität in die Unternehmensführung, da er eine solide Erfolgsbilanz vorweisen kann und am Markt hohes Ansehen genießt. Marinas Ankunft deutet auf eine Stärkung der Familienführung hin, was dazu beitragen kann, einige der Risiken der strategischen Umsetzung zu reduzieren und die Wahrnehmung der Unternehmensführung am Markt zu verbessern. Ich bin überzeugt, dass Vivara gute Chancen hat, seine solide Leistung aufrechtzuerhalten“, ist Sanchez überzeugt.
IstoÉ