NASA-Rover Juno könnte interstellaren Besucher treffen

NACHRICHTENZENTRUM
Erstellt: 17. August 2025 13:40 Uhr
Während 3I/ATLAS, das am 1. Juli 2025 von den ATLAS-Teleskopen in Chile entdeckt wurde, in der wissenschaftlichen Welt für Aufregung sorgte, brachte die von Prof. Abraham Loeb und seinem Team von der Harvard University durchgeführte Analyse eine bemerkenswerte Möglichkeit zutage: Die Raumsonde Juno der NASA könnte auf dieses Objekt stoßen.
TERMIN IN DER NÄHE VON JUPITER IM JAHR 2026
Einer Studie von Prof. Loeb, Adam Hibberd und Adam Crowl zufolge könnte ein kleines Manöver in Junos Umlaufbahn dazu führen, dass sich die Bahn von 3I/ATLAS am 16. März 2026 in der Nähe des Jupiters kreuzt. Das Team errechnete, dass eine Geschwindigkeitsänderung von 2,7 km/s am 14. September 2025 ausreichen würde.
„Es ist zu spät, eine neue Mission von der Erde aus zu starten. Aber Juno ist bereits da und diese einmalige Gelegenheit kann genutzt werden“, sagte Hibberd.
NATÜRLICH ODER KÜNSTLICH?
Der Durchmesser des Objekts wurde zunächst auf 20 Kilometer geschätzt. Neue Aufnahmen des Hubble-Teleskops zeigen jedoch, dass der Kern kleiner als 2,8 Kilometer sein könnte. Loeb schließt diese Möglichkeit jedoch nicht völlig aus: „Unsere Hypothese geht auch davon aus, dass 3I/ATLAS ein künstliches Objekt sein könnte. Sollte sich dies bewahrheiten, wären die Folgen für die Menschheit enorm“, sagte er.
Loeb hatte zuvor mit seiner Vermutung, dass es sich bei ‚Oumuamua um „außerirdische Technologie“ handeln könnte, für Kontroversen gesorgt.
Junos Augen
Juno wurde 2011 gestartet und verfügt über zahlreiche hochmoderne Instrumente zur Erforschung des Jupiters. Wird die Mission verlängert und abgefangen, können Zusammensetzung, Oberfläche, magnetische Struktur und Energiefluktuationen von 3I/ATLAS direkt beobachtet werden. Dies liefert wichtige Hinweise nicht nur über das Objekt selbst, sondern auch über die Bedingungen in anderen Sternensystemen.
HISTORISCHE GELEGENHEIT
Interstellare Objekte sind extrem selten. Eine nahe Begegnung mit 3I/ATLAS könnte daher eine bahnbrechende Entwicklung in der Geschichte der Astronomie darstellen. Professor Loeb betonte die Bedeutung von Junos neuer Mission: „Ob wahr oder nicht, diese Initiative ist eine einzigartige wissenschaftliche Chance und äußerst spannend.“
hurriyet