Russland meldet massiven Drohnenangriff der Ukraine auf strategischen Hafen und Logistikknotenpunkt

Beamte der Region Krasnodar meldeten Schäden an mehreren Häusern.

LONDON – Das russische Verteidigungsministerium behauptete, in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch 130 ukrainische Drohnen abgeschossen zu haben. Es handelte sich dabei offenbar um den größten Langstreckenangriff Kiews auf russisches Territorium in seiner Geschichte.

Moskau teilte mit, dass 85 ukrainische Drohnen über der südrussischen Region Krasnodar abgeschossen worden seien, 30 weitere über der Krim. Weitere acht Drohnen seien über dem Asowschen Meer abgeschossen worden, fünf über dem Schwarzen Meer und jeweils eine über den Regionen Brjansk und Kursk, teilte das Ministerium mit.

Die Drohnen über Krasnodar sammelten sich offenbar rund um den Schwarzmeerhafen Tuapse, der zwischen dem Ferienort Sotschi und dem russischen Marinestützpunkt Noworossijsk liegt.

Gouverneur Weniamin Kondratjew sagte, mehrere Häuser in der Region Krasnodar seien durch Drohnenangriffe oder herabfallende Trümmer beschädigt worden.

Andriy Kovalenko, Leiter des Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation beim Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine, sagte auf Telegram, die russischen Behörden hätten „einen Angriff auf den Seehafen in Tuapse gemeldet“, den er als „einen der wichtigsten Frachthäfen der Russischen Föderation am Schwarzen Meer“ bezeichnete.

"Dort gibt es ein Ölterminal - eines der größten in Russland", fügte Kovalenko hinzu. "Öl und Ölprodukte werden durch den Hafen transportiert, was ihn für die russische Energieindustrie wichtig macht."

Kovalenko sagte, der Hafen verarbeite große Mengen an Kohle, Mineraldüngern, Metallprodukten und Getreide und diene außerdem als Eisenbahn- und Logistikknotenpunkt für die zentralen und südlichen Regionen Russlands.

"Der Hafen spielt eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der Militärlogistik", schrieb Kovalenko. "Er wird zum Transport von Ausrüstung, Munition und Treibstoff für militärische Zwecke genutzt. Er bietet logistische Unterstützung für die Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte, insbesondere für diejenigen, die am Krieg gegen die Ukraine beteiligt sind."

Die ukrainische Luftwaffe meldete unterdessen am Dienstagabend eine weitere Nacht russischer Grenzangriffe . Die Luftwaffe sagte, Russland habe 177 Drohnen auf die Ukraine abgefeuert, von denen 110 abgeschossen wurden und 66 im Flug verloren gingen.

Die Luftwaffe meldete Gefechte in den Regionen Kiew, Charkiw, Kirowohrad und Sumy.