Sozialdemokratie | Tim Klüssendorf soll neuer SPD-Generalsekretär werden
Eine steile Karriere hat Tim Klüssendorf bislang hingelegt. Seit 2021 sitzt er für die Sozialdemokraten im Bundestag, seit dem vergangenen Jahr ist er Sprecher der Parlamentarischen Linken in der SPD-Bundestagsfraktion. Am Montag nun hat ihn das Präsidium einstimmig als neuen Generalsekretär der Partei vorgeschlagen. Beim Parteitag Ende Juni soll er gewählt werden, ab sofort übernimmt er das Amt bereits kommissarisch.
Geboren 1991 in Lübeck, durchlief Klüssendorf eine bemerkenswerte politische Karriere. Mit 16 trat er in die SPD ein und wurde 2010-2012 Vorsitzender der Jusos Lübeck. Während seines Studiums der Volkswirtschafts- und Betriebswirtschaftslehre in Hamburg engagierte er sich kommunalpolitisch. 2013 zog er in die Lübecker Bürgerschaft ein, wo er als jugendpolitischer Sprecher Themen wie Familienfreundlichkeit und Sozialberufe vorantrieb.
Er habe einen »riesigen Respekt« vor der Aufgabe als Generalsekretär, sagte Klüssendorf am Montag in Berlin, zugleich sei er dazu »hoch motiviert«. Der 33-Jährige will mit einer Mischung »aus Demut, aber auch Selbstbewusstsein« an die Arbeit gehen und nennt große anstehende Herausforderungen: die Aufarbeitung des schlechten Wahlergebnisses, die programmatische Aufstellung für die Zukunft, den Kampf für Demokratie und die Abwehr von Populismus und Extremismus. Im Zuge der Koalitionsverhandlungen warnte er auch vor Verschärfungen bei der Migrationspolitik und beim Bürgergeld – das seien »soziale und integrationspolitische Rückschritte«.
Privat ist Klüssendorf leidenschaftlicher Fußballer und war bis Oktober 2023 Aufsichtsratsmitglied beim VfB Lübeck. Nun spielt er für den FC Bundestag. mit AFP
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