POLITICÓN: Mit den durch die 4T herbeigeführten Veränderungen wird die Transparenz in Mexiko intensiv gepflegt.

I. WAHLKOMMISSION
Claudia Sheinbaum unternahm den ersten Schritt zur lang erwarteten Wahlreform: Sie kündigte die Einsetzung einer Kommission an, die das Wahl- und Parteienmodell analysieren und notwendige Änderungen vorschlagen soll. Ziel sei es, so die Erklärung, „Demokratie und Volk in den Mittelpunkt zu stellen“. Jenseits der Rhetorik fällt Folgendes auf: Die Präsidentin eröffnet eine breitere politische Front, im Bewusstsein, dass die Wahlregeln ein zentrales Element bei der Neuordnung ihrer Macht sind, die sie konsolidieren will, und im Hinblick auf die Halbzeitwahlen.
II. KLARE SIGNAL
Präsident der neuen Kommission wird Pablo Gómez , der die UIF leitete. Seine Ernennung ist zugleich ein Zeichen: Er ist eine Persönlichkeit mit politischem und ideologischem Einfluss, und seine Erfolgsbilanz zeugt von tiefgreifenden Reformen. Mit diesem Schritt aktiviert Sheinbaum die eigentliche zweite Ebene der Vierten Transformation: Sie nimmt Reformen wieder auf, die während der Amtszeit von Andrés Manuel López Obrador nicht möglich waren, und stellt sie in den Mittelpunkt ihrer Agenda. Es geht nicht nur um Kontinuität, sondern darum, das zu festigen, was einst ein Versprechen oder ein Versuch war.
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III. BLIND, TAUB... UND BÜRGE?
Die neue Bundesbehörde „Transparenz für das Volk“ lehnte 457 von 459 Bürgerbeschwerden ab – eine Ablehnungsquote von 99,6 Prozent. Informationsanfragen des mexikanischen Sozialversicherungsinstituts (IMSS), des Ministeriums für öffentliche Sicherheit (SEDENA), von Pemex und des Präsidenten wurden aus formalen Gründen abgelehnt. Jacqueline Peschard , ehemalige Präsidentin des IFAI, bezeichnet dies als Verletzung des Informationsrechts. Das Gesetz besagt, dass Bürgerbeschwerden bearbeitet und nicht in Formalitäten begraben werden dürfen. Der Zugang zu Informationen in Mexiko wird heute künstlich am Leben erhalten, getarnt als Bürokratie.
IV. ICAI, DAS GLEICHE REZEPT?
In Coahuila wurde das ICAI vom Sekretariat für Aufsicht und Rechenschaftspflicht unter der Leitung von Elma Marisol Martínez González übernommen. Heute verfügt die Landesregierung über die wichtigsten Befugnisse in Sachen Transparenz. Wer Elma Marisols Karriere kennt, erwartet eine ähnliche Intransparenz wie die Bundesregierung. Es gibt keine Autonomie, kein Gegengewicht, keinen öffentlichen Druck: Alles bleibt intern. Wenn die Transparenz still und leise stirbt, liegt das nicht an fehlenden Warnungen, sondern an Unterwerfung.
V. EIN WEITERER ANHANG ...
Fünf Männer wurden verhaftet und geschlagen, nachdem sie versucht hatten, einen „Freund“ aus einem Betreuungszentrum in Arteaga zu entfernen. Abgesehen vom Chaos erinnert der Vorfall daran, dass diese Einrichtungen – bekannt als Annexe – weiterhin ohne klare Regelungen betrieben werden. Die Initiative zu ihrer Regulierung, die vom mexikanischen Abgeordneten der Grünen Ökologischen Partei (GE), Jorge Valdés , eingebracht wurde, liegt noch immer im Kongress. Derweil ist die Suchtbehandlung eine Frage von Improvisation, Vernachlässigung und mangelndem politischen Willen.
VI. VIERTES GESETZ
Hoteliers in Coahuila haben sich zu Wort gemeldet: Sie werfen Tausenden von Unterkünften vor, die auf unregulierten Plattformen angeboten werden, ohne Steuern zu zahlen und mit der Gefahr von Gesundheitsschäden oder sogar Kinderausbeutung verbunden sind. Héctor Horacio Dávila vom Hotelverband warnt vor unlauterem Wettbewerb und fordert Sanktionen. Im September soll ein neues Landesgesetz in Kraft treten, das eine Beherbergungssteuer auf digitale Plattformen vorsieht. Ist das die Lösung? Fakt ist: Derzeit herrscht unlauterer Wettbewerb...
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VII. DARTS UND DOPPELTE STANDARDS
Dávilas Vorwürfe blieben jedoch nicht unbemerkt. In den sozialen Medien behaupten einige Nutzer, Airbnb behalte Mehrwertsteuer und Einkommensteuer ein und melde drei Prozent pro Aufenthalt an die SAT und den Staat. Und sie erzählen uns mehr: Hoteliers, die das kritisieren, vermieten selbst über dieselbe Plattform. Das neue Gesetz muss gleichberechtigt und ohne Ausnahmen angewendet werden. Die von PRI-Vertreterin Marimar Treviño vorgelegte Initiative muss in der nächsten regulären Sitzung diskutiert werden; uns wird jedoch versichert, dass sie zweifellos angenommen wird … weil sie „im Interesse des Staates“ sei.
VIII. MÜDE UND BERECHNEND
Mit Blick auf die bevorstehende Festlegung der Kongresskandidaten hat Álvaro Moreira – der Jüngste im Bunde – mit seiner jüngsten Rede für Aufsehen gesorgt, da er unerwartete Einsichten preisgab. Jedem Zuhörer teilt er seine Müdigkeit – oder sein Gefühl – über den mangelnden Rückhalt innerhalb seiner Partei mit … oder vielmehr innerhalb der Gruppe, die derzeit das Sagen hat. Er habe seinen Wunsch – oder seine Hoffnung – geäußert, in einem weniger umkämpften Wahlkreis anzutreten, heißt es. Ist das Erleichterung, Druck oder schlicht Kalkül? Es ist alles eine Botschaft …
Vanguardia