Mosambik, ein Land „auf des Messers Schneide“ fünfzig Jahre nach seiner Unabhängigkeit
Am 25. Juni 1975 befreite sich Mosambik von der portugiesischen Kolonialherrschaft. Fünfzig Jahre später zählt das südafrikanische Land noch immer zu den ärmsten und erlebt eine Phase erheblicher Instabilität. Ein Teil der Bevölkerung, der trotz Repressalien keine Angst mehr vor Protesten hat, macht die seit der Unabhängigkeit an der Macht befindliche Partei Frelimo für die weitverbreitete Sklerose verantwortlich.
Am 25. Juni 1975 erlangte Mosambik nach fünf Jahrhunderten Kolonialisierung und einem zehnjährigen Befreiungskrieg gegen Portugal (1964–1974) seine Unabhängigkeit. Fünfzig Jahre später scheinen das Land und sein Präsident Daniel Chapo nicht zu feiern. O País, eine der führenden Zeitungen Mosambiks, veröffentlichte kaum einen Artikel zum Jahrestag und ignorierte ihn scheinbar.
Die Schlagzeile hebt die Sicherheitsmaßnahmen hervor, die getroffen wurden, um Störungen der Veranstaltung zu verhindern. Die letzten Monate waren geprägt von wiederholter Gewalt nach der umstrittenen Wahl von Chapo, dem Kandidaten der Mosambikanischen Befreiungsfront (Frelimo), die seit der Unabhängigkeit an der Macht ist.
In einem weiteren Artikel spricht die Tageszeitung Ossufo Momade, Präsident der Renamo (Nationaler Widerstand Mosambiks), zu Wort. Diese Oppositionspartei ging aus der bewaffneten Guerilla hervor, die 16 Jahre lang (1977–1992) gegen die Frelimo kämpfte, einem Konflikt, der über eine Million Todesopfer forderte. „Das Land, das von Korruption und organisierter Kriminalität heimgesucht wird, hat seine vollständige Unabhängigkeit noch nicht erreicht […]. Mosambik gilt weltweit als instabiles Land, insbesondere in der Zeit nach den Wahlen, als ein Land, das die Ausübung von
Courrier International
