PND 2025-2030: Governance und Gerechtigkeit im Fokus

Die mexikanische Regierung hat ihren Nationalen Entwicklungsplan (PND) 2025–2030 vorgelegt. Dabei handelt es sich um ein Leitdokument, das die Ziele und Maßnahmen der Regierung für die nächste sechsjährige Amtszeit umreißt und dabei den Schwerpunkt auf Regierungsführung, Gerechtigkeit und Bürgerbeteiligung legt.
Der Nationale Entwicklungsplan (PND) 2025–2030 dient der mexikanischen Regierung als Fahrplan für die nächsten sechs Jahre und legt ihre Ziele und Maßnahmen in verschiedenen Bereichen dar. Dieser Plan basiert auf den „ Hundert Regierungsverpflichtungen für den Zeitraum 2025–2030“, die in vierzehn Republiken gegliedert sind, und orientiert sich an den Prinzipien des mexikanischen Humanismus. Zu diesen Prinzipien gehören gemeinsamer Wohlstand, ehrliche Regierungsführung, Demokratie als Herrschaft des Volkes, uneingeschränkte Achtung der Menschenrechte, Nichtunterdrückung, die Förderung von Vielfalt und die Verteidigung der nationalen Souveränität.
Der Nationale Entwicklungsplan (PND) zielt darauf ab, den Wohlfahrtsstaat zu stärken, Sicherheit durch Gerechtigkeit zu gewährleisten, eine gerechte wirtschaftliche Entwicklung zu fördern und Nachhaltigkeit als Grundlage für die Zukunft des Landes zu sichern. Im Bereich Sicherheit basiert die Strategie auf vier Hauptsäulen: Bekämpfung der Ursachen von Kriminalität, Nutzung von Geheimdienstinformationen und Ermittlungen, Stärkung der Nationalgarde und Förderung der Bekämpfung von Straflosigkeit. Ein zentraler Schwerpunkt des Vorschlags im Bereich Justiz ist das Streben nach mehr Autonomie der Justiz. Dies soll durch die Wahl von Richtern, Magistraten und Ministern durch das Volk erreicht werden, mit dem erklärten Ziel, die Korruption in diesem Bereich auszumerzen.
Dieser Vorschlag für richterliche Autonomie durch Volksabstimmung widerspricht jedoch den Warnungen der OAS und verschiedener Experten zu diesem Thema. Die OAS wies in ihrem Bericht ausdrücklich darauf hin, dass die umgesetzte Richterwahl weder die Autonomie noch die Unabhängigkeit der Justiz garantiert und diese sogar schwächen könnte. Diese Diskrepanz zwischen dem im NDP formulierten politischen Ziel und externen Beobachtungen des Ergebnisses der Richterwahl unterstreicht die erhebliche Herausforderung für die Regierung, ihre Darstellung mit der Kritik und den beobachteten Ergebnissen in Einklang zu bringen.
Die Nationaldemokratische Partei (PND) betont die Bürgerbeteiligung als einen Grundpfeiler ihrer Entwicklung und veranstaltet landesweite Foren, um die Meinung der mexikanischen Bevölkerung einzuholen. Dieses Engagement für die Beteiligung der Bevölkerung ist ein zentraler Grundsatz des Plans. Bei den jüngsten Richterwahlen, die auch als Übung demokratischer Partizipation präsentiert wurden, war die Wahlenthaltung jedoch extrem hoch: über 85 % der Wähler. Diese niedrige Wahlbeteiligung deutet auf eine mögliche Diskrepanz zwischen der erklärten Absicht der Regierung, die Bürgerbeteiligung zu fördern, und der tatsächlichen öffentlichen Reaktion bzw. der Wahrnehmung der Wirksamkeit solcher Mechanismen hin. Das Ergebnis der Richterwahlen wirft Fragen nach dem Ausmaß der „Bürgerbeteiligung“ auf und danach, ob diese Foren die öffentliche Meinung tatsächlich widerspiegeln oder primär symbolischen Charakter haben.
Die Regierung steht vor der Herausforderung, ihre Vision einer autonomen und partizipativen Justiz mit der Realität eines Wahlprozesses in Einklang zu bringen, dessen Legitimität und Einfluss auf die Nominierung der Kandidaten in Frage gestellt wurden. Die Umsetzung der Grundpfeiler des Nationalen Entwicklungsplans (PND) angesichts der Kritik an der Unabhängigkeit der Justiz und der geringen Bürgerbeteiligung wird entscheidend für den Erfolg der Regierung bei der Erreichung ihrer Regierungs- und Justizziele sein. Die Fähigkeit, diese Diskrepanzen zu überwinden und echtes Vertrauen in die Institutionen aufzubauen, wird für Mexikos politische Zukunft entscheidend sein.
La Verdad Yucatán