Eine NASA-Sonde mit einem polnischen Instrument an Bord wird die Heliosphäre untersuchen.

Um 13:32 Uhr polnischer Zeit soll eine Falcon-9-Rakete die Raumsonde IMAP, das heliosphärische Weltraumobservatorium der NASA, starten. Eines der zehn Instrumente an Bord wird GLOWS sein, ein polnisches Instrument zur Untersuchung des Sonnenwinds, das im Weltraumforschungszentrum der Polnischen Akademie der Wissenschaften entwickelt und hergestellt wurde.
Die Interstellar Mapping and Acceleration Probe (IMAP) wird dazu beitragen, zwei wichtige und miteinander verbundene wissenschaftliche Fragen in der Heliosphäre zu untersuchen: die Beschleunigung energiereicher Teilchen und die Wechselwirkung des Sonnenwinds mit dem lokalen interstellaren Medium.
Wie auf der Website der NASA erklärt wird, wird die Mission zehn wissenschaftliche Instrumente einsetzen, um ein umfassendes Bild der Vorgänge im Weltraum zu zeichnen, von hochenergetischen Teilchen der Sonne über Magnetfelder im interplanetaren Raum bis hin zu den Überresten explodierter Sterne im interstellaren Raum.
Das polnische Instrument GLOWS (GLObal solar Wind Structure) ist ein Photometer, das am Weltraumforschungszentrum der Polnischen Akademie der Wissenschaften entwickelt und hergestellt wurde. Das Gerät untersucht die globale Struktur des Sonnenwindes und beobachtet dessen Nachglühen im fernen Ultraviolett. Es detektiert Photonen (ein Photon ist ein Elementarteilchen, ein Lichtquant) bei einer sehr schmalen Wellenlänge von 121,5 Nanometern, genannt Lyman-Alpha. Dieses ferne Ultraviolettband erreicht die Erdoberfläche nicht, da es von der Atmosphäre absorbiert wird. Beobachtungen dieser Wellenlänge müssen daher vom Weltraum aus durchgeführt werden.
CBK PAN ist für den gesamten Prozess im Zusammenhang mit GLOWS verantwortlich, von der Einreichung des Versuchsvorschlags über die Konzeption und Konstruktion des Instruments bis hin zur Analyse der gesammelten Daten und der Formulierung wissenschaftlicher Schlussfolgerungen.
Zusätzlich zum GLOWS-Instrument wird die IMAP-Raumsonde auch ein Instrument für interstellaren Staub (IDEX), ein Magnetometer (MAG), ein Hochenergie-Ionenteleskop (HIT) und ein Sonnenwind-Elektroneninstrument (SWE) mitführen.
Wie die NASA erklärte, sind Echtzeitbeobachtungen des Sonnenwinds unter anderem deshalb wichtig, weil die von ihm mitgeführten Partikel und Strahlung Satelliten, Raumfahrzeuge und die Internationale Raumstation beschädigen, die Kommunikation stören und eine Gefahr für Astronauten darstellen können.
In etwa drei bis vier Monaten soll die Raumsonde IMAP den Lagrange-Punkt L1 zwischen Erde und Sonne, etwa 1,5 Millionen Kilometer von unserem Planeten entfernt, erreichen und von dort aus Beobachtungen durchführen. Die Mission soll zwei Jahre dauern, das GLOWS-Projektteam unter der Leitung von Prof. Maciej Bzowski vom Weltraumforschungszentrum der Polnischen Akademie der Wissenschaften hofft jedoch, sie auf bis zu ein Jahrzehnt verlängern zu können. Die Struktur des Sonnenwindes, den das polnische Instrument dokumentieren wird, hängt unter anderem von der Sonnenaktivität ab, die sich in elfjährigen Zyklen ändert.
Die IMAP-Mission wird von einem internationalen Wissenschaftlerteam unter der Leitung von Professor David J. McComas von der Princeton University entwickelt und vom Applied Physics Laboratory (APL) der Johns Hopkins University koordiniert. Die Missionskoordination obliegt der Heliophysik-Abteilung des Science Mission Directorate der NASA. (PAP)
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