In Frankreich erste Wasserbeschränkungen aufgrund von Dauerschadstoffen
Die Verunreinigung des Trinkwassers mit PFAS, sogenannten „ewigen Schadstoffen“, hat die Präfektur Haut-Rhin dazu veranlasst, den Konsum für die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen zu verbieten. Diese beispiellose Situation könnte sich mit der Senkung des Grenzwerts im Rahmen der neuen europäischen Gesetzgebung auch anderswo wiederholen, berichtet die britische Tageszeitung „The Guardian“.
Sandra Wiedemann sitzt gemütlich auf ihrem Sofa und sieht die Nachrichten. Plötzlich erfährt sie, dass das Wasser, das täglich aus ihrem Wasserhahn kommt, sie möglicherweise vergiftet hat. Die Dreißigjährige stillt ihr sechs Monate altes Baby Côme und lebt in der ruhigen Gemeinde Buschwiller (Haut-Rhin) im Stadtgebiet von Saint-Louis am Stadtrand von Basel. Auf einem Hügel unweit der schweizerischen und deutschen Grenze gelegen, scheint der Ort mit seinen geräumigen Häusern und gepflegten Gärten, eingebettet in das Juragebirge, ein Traumort zum Aufwachsen eines Kindes zu sein.
Doch als sie weitere Informationen erhält, platzt dieser Traum: Ihre Familie nutzt täglich fließendes Wasser zum Trinken, Zähneputzen, Baden, Kochen und Gemüsewaschen. Dann erfährt sie, dass gefährliche Schadstoffe, von denen sie noch nie gehört hat, ihre Haut und ihr Blut verunreinigt haben und das Leben ihres Sohnes gefährden könnten. „Es ist beängstigend“, sagt sie. „Selbst wenn wir aufhören, es zu trinken, wird er weiterhin damit in Berührung kommen, und wir können nichts dagegen tun.“
Am nächsten Tag eilt sie zum Supermarkt und ist überzeugt, dort dieselben chaotischen Szenen vorzufinden wie während der Covid-19-Epidemie.
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Courrier International
